Erdpigment. In der Natur vorkommendes eisenhaltiges Gestein, nach Verwitterung von Eisenerzen und Feldspat, einem Silikatgestein (ein vulkanisches Urgestein) abgelagert. Ocker sind durch Eisengehalt gefärbte Tone, eine Mischung aus Eisenoxid, Kaolinit (ein Tonmineral) und Geothit (ein Oxid-Mineral). Durch extrahieren, Schlämmen, Reinigen, Trocknen (bei ca. 200°C), Sieben und Mahlen zum Pulverpigment verarbeitet. Die Farbgebung ist durch wasserhaltiges Eisenoxyd bedingt. Ocker-Pigmente können in jeder Technik eingesetzt werden, sie vertragen sich mit allen Bindemitteln - sie sind quasi die Allrounder. Im Wesentlichen sind es der Eisengehalt und der Alterungs- oder Kristallisationsgrad, die die Eigenschaften der Ocker beeinflussen. Aus höherem Eisengehalt erfolgt eine Zunahme des Deckvermögens, des Färbevermögens und der Farbtiefe (die Feurigkeit). Aber auch der Anteil an Kieselsäure beeinflusst das Deckvermögen. Ein geringerer Wassergehalt bedeutet meistens mehr Rotstich. Der Eisengehalt der Ocker aus verschiedenen Ländern variiert stark, bei französischen Ockern liegt er zwischen ca. 14 und 17%. Wie Eisenoxidpigmente wird Ocker seit Urzeiten verwendet. Die Grenze zwischen Ocker- und Eisenoxidpigmenten ist unscharf, auch der Übergang von Ocker- zu Umbraerden ist fließend.
Französische Ocker sind traditionell weltbekannt (die Ockerbrüche von Roussillon z.B.) und gehören zu den hochwertigsten Ockersorten. Sie sind grundsätzlich reicher an Eisen, ärmer an Tonerde etwas weniger deckend als deutsche Ocker. Aber sie sind viel reiner im Farbton.
Korngröße 30-40µ. Das Pigment ist 100% natürlich. Herkunft Frankreich, Burgund.
Eigenschaften
☑ Kalkecht ☐ Künstlich ☑ anorganisch
☑ Lichtecht ☐ Synthetisch
☑ Natürlich ☐ Organisch
Mischbar mit:
☑ Sumpfkalk und Sumpfkalkfarben ☑ Marmorkalk Putze
☑ Kaseingebundene Kalkfarben ☑ Kalkglätten
☑ Kaseinbindemittel ☑ Tadelakt
☑ Leimfarben ☑ Lehmfarben /-streichputze pulverförmig
☑ Lehmfeinputze weiß ☐ Tonputze*
☐ Tonfarben und –streichputze* ☑ Zement
☑ Silikatfarben flüssig ☑ Dispersions-Silikatfarben
☑ Wasserglas ☑ Naturharz-Dispersionsfarben
☑ Kunststoffdispersionsfarben ☑ Hartöle, Öllasuren, Leinöl
☑ Wachslasuren ☑ Temperafarben
* Emoton Tonputze, Tonfarben und Tonstreichputze müssen mit den Emoton Pigmentmischungen abgetönt werden. Das Abtönen mit bloßen Pigmenten führt nur zu geringfügigen Farbtonveränderungen und zu unregelmäßigem Oberflächenbild.
Zum Mischen:
Grundsätzliches:
Pulverpigmente sind Feststoffe, feine Körnchen, wobei deren Größe und Dichte je nach Pigment unterschiedlich sind. Diese Körnchen lösen sich in einer Farbe nicht auf, sondern verteilen sich in ihr, sie werden quasi von der Farbe ummantelt. Da sich dies auf das Mischen und auf das Resultat danach auswirkt, sind zwei wichtige Punkte zu beachten: 1. Das Pulverpigment oder das eingesumpfte Pigmentkonzentrat müssen sehr homogen in das Produkt verrührt werden. 2. Die Mengen sind je nach Pigment unterschiedlich, d.h. die Farbtonintensität kann bei gleicher Menge von Pigment zu Pigment sehr unterschiedlich sein, deshalb immer Proben machen (oder sich überraschen lassen….).
Farben und Putze in Pulverform können grundsätzlich “trocken in trocken“ gemischt werden, d.h. das Pulverpigment wird trocken in das Pulver der Farbe / des Putzes gemischt und mit dem Quirl sehr gut verrührt. Achtung auf die Fliehkraft der Pulvermischung im Eimer! Werden flüssige Farben / Bindemittel / Putze mit Pulverpigmenten gemischt, sollten diese zuvor mit Wasser zu einem Pigmentbrei (ähnlich der Joghourt-Konsistenz) verrührt und eingesumpft werden. Dabei müssen sie nicht länger quellen, der Brei kann direkt in das zu pigmentierende Material gerührt werden (vorsichtig dosieren, dabei permanent mit Quirl umrühren).
In Putzen sind mehr Pigmente notwendig als in einer Farbe, um denselben Farbton zu erhalten. Anders gesagt, 10% vom selben Pigment in einem Putz ergibt in der Regel einen helleren Farbton als in einer Farbe.
Bei einigen Produkten ist ein ergänzendes Mischverfahren sinnvoll: Bei Silikatfarben mischt man zum Wasser-Pigment-Konzentrat am besten ein wenig von der Farbe mit dazu und rührt dann dieses Farbkonzentrat in den Farbeimer. Für das pigmentieren von Dispersions- und Naturharzfarben sumpft man die Pulverpigmente nicht in Wasser ein, sondern in mit Wasser stark verdünnte Farbe. Dieses Farbkonzentrat wird dann (wenn möglich am Tag vor dem Streichen) langsam in die Farbe gerührt. In Hartöle, Öllasuren, Leinöl, Wachs-Öl-Gemische können die Pigmente direkt eingerührt werden. Dabei sollten die Produkte nicht zu kalt gelagert sein. Je wärmer, desto einfacher lassen sie sich verrühren. In reines Leinöl kann das Pigment zuvor mit wenig Balsamterpentinöl angerührt werden. Temperafarben werden mit Pigmenten am besten wie Dispersionsfarben gemischt.
Pelangi Ocker gelb franz.
ist erhältlich in 50g, 100g, 500g, 1kg Bechern,
5kg Eimern, 10kg und 25kg Tüten
Weitere Informationen
Farbkarte Kalkfarbe + Pelangi
Farbkarte Hartöl + Pelangi