Eigenschaften:
- Farbton weiß
- zementfrei
- ohne Kunststoffanteile
- vegan
- diffusionsoffen
Reichweite:
10 kg reichen bei 2 Lagen für ca. 3,5 - 4 m²
Kalk für den Bau, die dekorative Gestaltung, die Landwirtschaft, die Textilindustrie oder die Medizin wurde in der Menschheitsgeschichte von vielen Zivilisationen seit jeher genutzt - sei es von den abendländischen wie den Ägyptern, Griechen oder Römern, von den südamerikanischen wie den Inkas, Mayas , von den asiatischen wie den Chinesen, Mongolen oder von den Byzantinern und der islamischen Welt - auf dem ganzen Globus haben die Völker aus diesem Urmaterial, das immerhin ca. 7% der Erdkruste ausmacht, immer ausgefeiltere Produkte und Techniken entwickelt.
Der 1824 in England erfundene Portlandzement (nach der südenglischen Halbinsel benannt) mit seinen ganz neuen Qualitäten und Möglichkeiten für Ingenieure und Architekten verdrängte den Kalk in der Bauindustrie und das alte Wissen darum. Die Jahrhunderte alten Kalktechniken verschwanden spätestens nach dem zweiten Weltkrieg aus dem kollektiven Gedächtnis, als zu dieser Zeit vieles in kurzer Zeit neu aufgebaut werden musste. Zement galt als Fortschritt - bis heute wurde auch diese Technik verfeinert und findet sogar in unsere neuen Wohnhäuser als z.B. Design Sichtbeton-Wände Eingang.
Glücklicherweise hat das Bewusstsein für den Erhalt historischer Bausubstanz in den 1960er Jahren eine kleine Renaissance erlebt und die Verwendung von Kalk und seinen Techniken rehabilitiert. Die Wiedererkenntnis, dass Kalk mit seinen unschlagbaren Eigenschaften (Elastizität, dämmende Wirkung, Porosität, kappilare Offenheit, natürliche Herkunft, Ästhetik) nicht zu ersetzen ist, hat diesem Material eine neue Bedeutung verliehen.
Heute werden Kalktechniken wie viele andere wiederentdeckten historischen Erbschaften zum Design, wenn nicht gar zur Kunst erhoben mit Blick auf das Geschäftemachen, was nebst der ersehnten Wiederetablierung von Kalk manchmal auch ästhetisch und marktwirtschaftlich abschreckende Gebilde hervorbringt.
Dabei ist Tadelakt einfach nur eine historische Technik des Kalklöschens, die in Marokko in einer langen handwerklichen Tradition noch heute angewendet wird. Der Brandkalk wird hier nur mit wenig Wasser begossen und zerfällt dabei zu körnigem, pulverigem Calziumhydroxid (Kalkhydrat) bei großer Hitzeentwicklung (bis 250° C). Nach dem Löschvorgang erfolgt das Vermischen des frisch gelöschten Kalkes mit Sand. Die für Tadelakt typische Wolkigkeit wird durch die kreisförmigen Polierbewegungen mit dem Tadelaktstein erzeugt.
Tadelakt muss gekonnt angewendet werden, wer eine langlebige wasserabweisende Kalkoberfläche im Bad oder für seine Moscheekuppel möchte, muss die Technik erlernt oder zumindest ausprobiert haben vorher. Und man muss auch um die Pflege hinterher wissen, denn nichts mehr tun wie bei gefliesten Oberflächen hinterlässt bei Tadelakt rasch Enttäuschung.
Klassisch wir Tadelakt auf einen Kalkputz zweischichtig aufgetragen. Natürlich kann man technisch auch auf eine Gipskartonplatte mit dem entsprechenden Kalk-Haftputz Tadelakt aufbringen - die statische Langlebigkeit dieses Aufbaus dürfte aber von kurzer Dauer sein. Am besten ist verputztes Mauerwerk als Ausgangslage für Tadelakt.
Kreidezeit Tadelakt ist wasserfest. Durch Behandeln mit einer Olivenölseife, die mit dem frischen Kalk im Tadelakt reagiert, wird die Oberfläche wasserabweisend, jedoch nicht wasserdicht. Dadurch eignet sich Tadelakt für dekorative Oberflächen im Spritzwasserbereich. Nicht empfohlen für Duschen, Waschbecken und Badewannen. Länger befeuchtete Bereiche nehmen Wasser auf, werden dadurch vorübergehend dunkler. Dies ist normal und bei Trocknung hellt die Oberfläche wieder auf.
In strapazierten Bereichen wird Tadelakt mit der Zeit Gebrauchsspuren entwickeln, welche die einzigartige Charateristik dieses Materials widerspiegeln.
Nicht geeignet für Fußböden.
Das Tadelakt ist erhältlich in:
- 2,5 kg Tüten
- 5 kg Tüten
- 10 kg Säcken
- 25 kg Säcken
Produktsicherheit
Gefahr

H315 Verursacht Hautreizungen.
H318 Verursacht schwere Augenschäden..
H335 Kann die Atemwege reizen.
P261 Einatmen von Staub/Rauch/Gas/Nebel/Dampf/Aerosol vermeiden.
P264 Nach Gebrauch mit Wasser und Seife gründlich waschen.
P271 Nur im Freien oder in gut belüfteten Räumen verwenden.
P280 Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz tragen.
P302+P352 BEI KONTAKT MIT DER HAUT: Mit viel Wasser und Seife waschen.
P304+P340 BEI EINATMEN: An die frische Luft bringen und in einer Position ruhigstellen, die das Atmen erleichtert.
P305+P351+P338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.
P310 Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.
P312 Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.
P321 Besondere Behandlung (siehe Hinweise auf diesem Kennzeichnungsetikett).
P332+P313 Bei Hautreizung: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.
P362 Kontaminierte Kleidung ausziehen und vor erneutem Tragen waschen.
P403+P233 Behälter dicht verschlossen an einem gut belüfteten Ort aufbewahren.
P405 Unter Verschluss aufbewahren.
P501 Inhalt/Behälter Entsorgung zuführen
Weitere Informationen
Technisches Datenblatt
Sicherheitsdatenblatt