Auro PurSolid Hartöl 123 ist offenporig und kann als Einmalbehandlung für nicht strapazierte Holz- und Korkoberflächen verwendet werden. Auf schlecht saugenden Untergründen, v.a. auf diversen Korkoberflächen, wird das Öl mit Auro-Verdünnung 191 bis maximal 20% verdünnt. In diesem Fall muss eine Probe angelegt werden.
Für Holz und Kork- Fußböden und stark strapazierte Flächen findet Auro PurSolid Hartöl 123 als Grundierung und Imprägnierung Anwendung. Bei stark saugenden Untergründen, v.a. auf Fußböden, und bei anderen strapazierten Flächen (Arbeitsplatte Küche z.B., Türschwellen, Treppen) oder einzelnen Stellen das Öl mehrmals nass in nass bis zur Sättigung auftragen (bis zu 2 x).
Für die End-/Schlussbehandlung wird dann nochmals Auro PurSolid Hartöl 123 sparsam mit Lappen oder Polierpad aufgetragen. Nach spätestens 30 Minuten müssen die Überstände verteilt und vollständig abgenommen werden. Alternativ können zur Endbehandlung auch Auro Hartwachs 171 (für Fußböden), Möbelbalsam 173 oder 2 in 1 Öl-Wachs PurSolid 128 (für Möbel) verwendet werden.
Auro PurSolid Hartöl 123 farblos ist abtönbar mit Auro Abtönfarbe für Naturharzöle Nr. 150 bis max. 10 %. Das Öl ist erhältlich in 0,375l, 0,75l, 2,5l Dosen und in 5l und 20l Kanistern.
Zur Verarbeitung
Hartöle werden am besten mit Pinsel aufgetragen, auf großen Flächen mit Flächenstreicher. Durch das buchstäbliche Einmassieren des Öls mit einem Pinsel erreicht man ein optimales Eindringen des Öls in die Holzporen. Ein Auftrag mit einer kurzflorigen Rolle ist auch möglich. Das Öl muss aber hinterher gut eingepadet werden. Das Ausgießen des Öls auf die Oberfläche funktioniert nicht!
Vorschliff / Zwischenschliff:
Nadelhölzer sollten mit 120er bis 150er Korn, Harthölzer mit 180er Korn vorgeschliffen werden, um die Holzporen gut zu öffnen. Korkoberflächen werden nur leicht mit 180er-Korn angeschliffen (Herstellerangaben beachten!). Das Hartöl liegt nicht nur auf der Oberfläche (wie z.B. Lacke), sondern dringt tief in die Holzporen ein und verbindet sich dort mit dem Holz. Das anfeuernde Öl betont nicht nur die Holzmaserung auf natürliche Weise, sondern auch Unregelmäßigkeiten des Schliffes (Kratzer, Schleifspuren etc.). Deshalb ist das A und O einer gelungenen Oberfläche der Vorschliff - hier sollte man sich genug Zeit und Mühe nehmen!
Zwischen zwei Öl-Aufträgen wird auf Holz ein sog. Zwischenschliff gemacht (auf Kork nicht). Damit glättet man die Holzfasern, die sich nach dem ersten Mal Ölen aufstellen. D.h., es handelt sich also nicht eigentlich um einen Schliff, sondern um ein Glätten der Oberfläche. Deshalb sollte für diesen Zwischenschliff ein feines Schleifkorn verwendet werden, am besten Schleifgitter (mind. 180-er-, besser 240-er Korn). Beim Verarbeiten des Öls mit einer Tellermaschine kann auch ein grünes Pad für den Zwischenschliff verwendet werden.
Überstände abnehmen / Lappen:
Beim Auftragen des Öls mit Flächenstreicher hat man nicht immer die Kontrolle darüber, ob genug oder zu wenig Öl aufgebracht wurde. Grundsätzlich wird gerade bei Erstanstrichen satt aufgetragen. Überschüssiges Öl, das nicht in das Holz eingedrungen ist, wird spätestens 30 Minuten nach dem Auftrag mit einem fusselfreien Baumwolllappen vorsichtig abgenommen. Bei maschinellem Arbeiten kann dies mit beigem oder weißem Pad erfolgen. Auf flächigen, planen Untergründen können die Überstände zur besseren Entfernung evtl. vorher mit einem (rostfreien) Spachtel oder Rakel zusammengezogen werden. Hartöle sind NICHT filmbildend und müssen vollständig ins Holz eingedrungen sein! Überschüssiges Öl ist in Form von glänzenden Stellen am besten sichtbar, wenn man gegen das einfallende Licht über die Fläche schaut.
Trocknungszeiten:
Nach jedem Ölauftrag sollten mind. 24 Stunden Trocknungszeit eingehalten werden, ehe der nächste Anstrich erfolgt. Diese Zeit gilt bei normaler Zimmertemperatur. Sind die Räume wesentlich kühler oder weisen sie eine erhöhte Luftfeuchtigkeit auf, kann sich die Trockenzeit erheblich verlängern.
Nutzung frisch geölter Flächen:
Hartöle benötigen ca. 4 Wochen, bis sie vollständig ausgehärtet sind - das ist die Zeit, die der Oxidationsvorgang braucht. Während der Trocknungszeit muss auf ausreichenden, temperierten Luftwechsel geachtet werden. Während dieser 4 Wochen sollten die geölten Flächen auch schonend behandelt, Fußböden nur mit Hausschuhen betreten werden. Auf jeden Fall dürfen die Flächen nicht feucht oder nass gewischt werden. Auch flächendeckende Auflagen wie Teppiche, irgendwelche Folien zum Stuhlrollenschutz etc. sollten in den ersten vier Wochen nicht verlegt werden. Bei unvermeidbarem Umzug direkt nach Öltrocknung können die Flächen kurzfristig mit Pappe (keine Folie!) ausgelegt werden zum Schutz vor Schmutzeintrag mit Straßenschuhen.
Bitte beachten Sie auch das unten verlinkte technische Merkblatt!
ACHTUNG Selbstentzündungsgefahr: Mit Öl getränkte Arbeitsmaterialien (Lappen, Schwämme, Schleifstaub etc.) werden nach Verwendung am besten außer Haus getrocknet aufgrund der Selbstentzündungsgefahr des Pflanzenölgehaltes! Siehe auch Technisches Merkblatt zum Produkt!
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