Kalk war bis zum 2. Weltkrieg der Standardbaustoff. Man hat ihn nicht nur für Anstriche verwendet, sondern auch für Mörtel, Putze, Estriche und Malereien. Jahrhunderte lang hat er - durch seine hohe Alkalität - das Mauerwerk atmen lassen und uns vor Pilzen und Schimmel bewahrt. Erst mit dem Nachkriegsaufschwung der Industrie und den ersten Baumärkten ist er aus unserem Bewusstsein nicht ganz, aber großflächig verschwunden. Dabei ist gerade Sumpfkalk ein für Allergiker freundlicher, preisgünstiger Baustoff, mit dem sich manches Feuchtigkeits- und somit Schimmelproblem lösen lässt. Sumpfkalk gibt durch seine verblüffende Einfachheit dem hochstilisierten und gleichzeitig verklärten Begriff “ökologisches Bauen“ wieder buchstäblich Boden unter die Füße. Mit ihm lassen sich unter Anwendung einfachster Rezepturen Kalkfarben und -putze herstellen, wie sie schon die Römer kannten und wie sie Jahrhunderte überdauerten.
Der Altmannsteiner Kalk ist ein Malmkalk von höchster chemischer Reinheit (99,54 % Calciumcarbonat), der bei 950 Grad C mit Holz zu Brandkalk gebrannt wird. Nach dem Löschen wird er zu Löschkalk - dieser wird in der Grube in Wasser eingesumpft. Je länger die Sumpfzeit dauert, desto feiner und besser wird er, da die Kalkpartikel im Wasser zu immer feineren zerfallen. Das Resultat ist ein Sumpfkalk von sahnig-buttriger Konsistenz mit gleichmäßiger und hoher Kornfeinheit. Er ist hervorragend für höchste Ansprüche an Putze, Wandfarben /-malereien und Frescoanstriche. Für das Anrühren von wischfesten Farben und Putzen reicht Sumpfkalk mit einer Sumpfzeit von ca. 2 Jahren. Länger gesumpfter Kalk ist für historische Restaurierungs-, Frescoarbeiten oder Wandmalereien gedacht. Möchte man an Kalk- oder Zement-Außenputzen auf Silikatfarben und somit jegliche Dispersionsanteile verzichten, ergibt ein Freskalanstrich eine sehr hohe Festigkeit. Dabei wird der erste Anstrich in den noch feuchten, mit der Fassadenbürste aber nicht mehr verformbaren Putz gestrichen. Die weiteren Anstriche erfolgen dann auf den getrockneten Untergrund. Weitere Rezepturen, die auch funktionieren, sind der Internetseite von Robert Körndl zu entnehmen: www.holzkalkbrennerei-koerndl.de
Aus dem Steinbruch wird chemisch reinster Kalk (Malmkalk - Malm ist ein geologischer Zeitabschnitt des Jura) gebrochen und bei ca. 950 Grad C holzgebrannt - dadurch ist er komplett schwefelfrei. Dieser Stückkalk (Brandkalk) wird hinterher mit Wasser gelöscht. Die so entstandene Kalkmilch wird nun frostfrei gelagert, eingesumpft. So entsteht der sahnige, kornfreie Sumpfkalk. Je höher die Sumpfzeit ist, desto feiner wird der Kalk - dies ist vor allem in der Restauration wichtig. Aus Sumpfkalk können Kalkanstriche und Kalkputze hergestellt werden, die kapillar aktiv und sehr alkalisch sind. Die Wasserdampfdurchlässigkeit eines Mauerwerks bleibt dadurch erhalten.
Produktsicherheit
Gefahr

H315: Verursacht Hautreizungen.
H318: Verursacht schwere Augenschäden.
H335: Kann die Atemwege reizen.
P102: Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.
P261: Einatmen von Staub/Aerosol vermeiden.
P280: Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz tragen.
P301+P310: BEI VERSCHLUCKEN: Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.
P302+P352: BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT: Mit viel Wasser waschen.
P304+P340: BEI EINATMEN: Die betroffene Person an die frische Luft bringen und in einer Position ruhigstellen, in der sie leicht atmet.
P305+P351+P338: BEI BERÜHRUNG MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen.
P501: Inhalt/Behälter können in Übereinstimmung mit nationalen Vorschriften ent-sorgt werden.
Weitere Informationen
Technisches Merkblatt Sumpfkalk
Sicherheitsdatenblatt Sumpfkalk
Verarbeitungshinweise